katlas beyond

Katrin & Niklas

Mann steht auf einer Brücke mit ganz viel Dampf

Rotorua – zwischen Schwefeldämpfen, Baumriesen und Seen

Rotorua, die Stadt mit einer der meisten Erlebnis-Aktivitäten der neuseeländischen Nordinsel,  ist sowohl für inländische als auch für ausländische Urlauber ein beliebtes Ziel. 

Da die Stadt im Zentrum des Taupo-Vulkanfeldes liegt, können Besucher hier dampfende und heiße Quellen sowie kochende und blubbernde Schlammtümpel erleben. 

Karte von Neuseeland mit Pin auf Rotorua

Neben diesen geothermalen Aktivitäten ist Rotorua ebenfalls für seine reiche Maori-Kultur und eine Vielzahl von Spa- und Entspannungsbädern bekannt. Aber auch für Abenteuerlustige gibt es zahlreiche Outdoor Aktivitäten wie Ziplining oder Wildwasser-Rafting. Besonders umfassend ist das Angebot für Mountainbiker, da Rotorua auch als das Mekka des Mountainbikens gilt.

Nach unserer Zeit auf der Hühnerfarm hatten wir in Rotorua einen fünftägigen Housesitting-Job gefunden und wollten anschließend weiter südlich Richtung Taupo und Tongariro National Park reisen. Letztendlich verbrachten wir aber ganze zwei Wochen in der Gegend um Rotorua. Grund hierfür war, dass wir mit unserem Van noch einmal in die Werkstatt mussten, um ihn für den neuseeländischen TÜV frisch zu machen. 

In dieser Zeit erkundeten wir nicht nur die belebte Innenstadt, sondern auch die umliegende Natur mit den majestätischen Redwoods und Wasserfällen. Darüber hinaus verbrachten wir ein paar entspannte Tage an den Seen südlich von Rotorua. Unsere Reiseroute war dabei sicherlich nicht die schlauste und am Ende fuhren wir auch noch einen riesigen Umweg für einen Wasserfall, den wir aber letztendlich doch nicht besichtigen konnten. Als Abschluss besuchten wir schließlich noch das Waimangu Volcanic Valley.

Kartenausschnitt von der Rotorua-Gegend mit Pins und Strecken

Kuirau Park

Nach ein paar Tagen Entspannung in der Wohnung unseres Housesits war es endlich an der Zeit, die Stadt Rotorua zu erkunden. Hierbei führte uns unser Weg zunächst in den Kuirau Park, der kostenfrei zugänglich ist und in dem man die geothermalen Aktivitäten erleben kann.

Nach einem kurzen Picknick in der Sonne schlenderten wir durch den Park, wo wir verschiedene dampfende und blubbernde Tümpel sowie Schlammbecken bewunderten. Obwohl dies bereits ein außergewöhnlicher Anblick war, entsprach er nicht ganz unseren Erwartungen an die beeindruckende Geothermie.

Teich mit etwas Dampf auf der Wasseroberfläche

Schließlich gelangten wir jedoch zu einem deutlich größeren See, der vollständig von Dampf umhüllt war. Dieses Spektakel begeisterte uns nun doch und bot nicht nur einen spektakulären Anblick, sondern auch eine hervorragende Fotokulisse. Das Ganze wurde von einem deutlichen Schwefelgeruch begleitet, der charakteristisch für die Luft in ganz Rotorua ist.

Government Garden

Nicht weit von der Innenstadt entfernt liegen die Government Gardens, die wir nach einem Spaziergang entlang des Ufers des Lake Rotorua erreichten. Wir schlenderten durch den Park und genossen diese grüne Oase. Ursprünglich als botanischer Garten angelegt, begeistert die Anlage auch heute noch mit einer Vielzahl an verschiedenen Blumen und Pflanzen. Und auch die geothermalen Aktivitäten sind hier vereinzelt zu finden. Besonders beeindruckend ist jedoch das prächtige Gebäude, das heute als Museumsgebäude genutzt wird.

Rotorua Night Market 

Jeden Mittwochabend findet in der Innenstadt ein Night Market statt, der gleichermaßen bei Touristen und Einheimischen großen Anklang findet. Wir schlenderten entlang der Straße, auf der zahlreiche Stände aufgebaut waren. Neben zahlreichen Street-Food-Ständen gab es verschiedene Anbieter, die lokales Kunsthandwerk und verschiedene andere Produkte anboten. Die lebhafte Atmosphäre wurde durch unterschiedliche Straßenmusiker perfekt abgerundet.

Tutea Falls und Okere Falls

Nachdem wir unseren Housesit verlassen und zwei entspannte Tage auf einem etwas außerhalb liegenden Campingplatz am Fluss verbracht hatten, führte uns unser Weg zum Kaituna River. Dieser fließt nördlich des Rotorua Lakes durch eine hübsche grüne Umgebung. 

Kleiner Wasserfall im Wald

Vom Parkplatz aus war es nur ein kurzer Fußweg bis zu einer Plattform, von der aus wir die Okere Falls überblicken konnten. Der Wasserfall erwies sich aber als weniger beeindruckend, da er nur wenige Meter in die Tiefe stürzt. Wir setzten unsere Wanderung dennoch fort und erreichten schließlich die Tutea Falls. Hier kommt der Fluss durch eine eher schmale Stelle im Wald und fällt sieben Meter in die Tiefe in ein größeres Becken. Am Ufer dieses Beckens stießen wir auf eine kleine Höhle, die wir ebenfalls erkundeten, bevor wir dem Rundweg weiter folgten und nach einer Stunde zum Parkplatz zurückkehrten.

Insgesamt betrachtet sind die beiden Wasserfälle eher unspektakulär. Dennoch sind sie als Ziel für Wildwasser-Rafting beliebt, bei dem man mit einem Raftingboot die Stromschnellen des Kaituna River und die Wasserfälle hinabfährt.

Skyline Rotorua

Für den kommenden Tag beschlossen wir, uns einmal als echte Touristen zu fühlen und besuchten das Skyline Rotorua, ein Abenteuerzentrum, das eine Vielzahl von Aktivitäten von Gondelfahrten über Ziplining bis hin zur Weinverkostung anbietet.

Wir entschieden uns für die Skyline Luge, eine einzigartige Aktivität, bei der wir auf einer Art Bobby-Car für Erwachsene die Rennstrecke den Berg hinunterfahren konnten. 

Junges Paar vor einem Schild mit der Aufschrift Welcome to ROTOVEGAS

Hierfür ging es zunächst mit einer Gondel den Berg hinauf. Oben angekommen entschieden wir uns, erst noch den Nature Walk zu erkunden, bevor es endlich zu den Luge-Rides ging. Ausgestattet mit Helmen erhielten wir eine kurze Einführung in die Rennwagen, und schon konnte es losgehen. Zunächst wählten wir die langsamere Strecke, die uns durch den Wald führte. Aufgrund des groben Asphalts und der weniger steilen Strecke war die Fahrt eher langsam, dafür aber umso hubbeliger. Unten angekommen ging es dann mit einem Sessellift zurück den Berg hinauf. Während der schier endlosen Liftfahrt nach oben hatten wir einen guten Blick auf die andere Rennstrecke.

Für unsere beiden weiteren Fahrten entschieden wir uns für die andere Strecke, die deutlich steiler und somit schneller war. Hier machte es dann auch mehr Spaß, den Berg hinunterzurasen und so nah wie möglich auf den Spuren des anderen zu bleiben.

Reedwoods of Whakarewarewa

Im Süden von Rotorua erstreckt sich der Whakarewarewa Forest, auch als Redwood Forest bekannt. Dieser sechs Hektar große Wald beherbergt eine beeindruckende Sammlung von Mammutbäumen, die ursprünglich aus Kalifornien stammen und in den 1900er Jahren nach Rotorua eingeführt wurden. 

Neben einem Baumkronenpfad durch die Redwoods bietet der gesamte Whakarewarewa Forest eine Vielzahl von Wanderwegen. Für Reiter und Mountainbiker finden sich hier zahlreiche Möglichkeiten, den Wald zu erkunden. Da wir aber weder Pferd noch Fahrrad zur Verfügung hatten, wählten wir den 7,5km langen Pohaturoa Hiking-Track.

Blick von oben auf einen Tannenwald

Eigentlich wollten wir durch den Redwood Forest mit seinen riesigen Tannenbäumen laufen, doch der Weg führte uns relativ schnell aus diesem heraus. Trotzdem setzten wir unseren Weg fort und wurden mit einer beeindruckenden Aussicht über die Tannenspitzen des Redwood Forest belohnt.

Die Freude über diesen Ausblick währte jedoch nicht lange, denn etwa auf halbem Weg knickte ich erneut um, was den Rest des Weges weniger angenehm machte und dafür sorgte, dass ich in den folgenden Tagen erneut mit einem geschwollenen Knöchel zu kämpfen hatte.

Ein paar Tage später kehrten wir noch einmal zu den Redwoods zurück, um endlich unseren geplanten Spaziergang zwischen den Mammutbäumen zu erleben. Der Redwood Memorial Grove Walk führte uns durch die imposanten Redwoods hindurch. Mit ihrer intensiven dunkelgrünen Farbe und der beeindruckenden Höhe verlieh dies dem Wald eine wirklich mystische Atmosphäre.

junge Frau läuft durch einen Wald mit sehr hohen Tannenbäumen

Centannial Park

Nach unserem Spaziergang durch die Redwoods besuchten wir auch den Centennial Park, auch bekannt als Rotorua Tree Trust. Dieses 20 Hektar große Gelände dient als Gedenkstätte, auf der Bäume zur Erinnerung an Familienmitglieder gepflanzt werden können.

Als wir den Parkplatz erreichten, waren wir jedoch etwas verwirrt, da es keine Karte des Geländes gab. Wir machten uns also planlos auf den Weg und erreichten bald einen Abschnitt mit japanischen Ahornbäumen. Die Blätter leuchteten in intensivem Rot und Pink. Begeistert von diesem farbenfrohen Bereich schlenderten wir durch die Anlage und genossen den außergewöhnlichen Anblick. Da das umliegende Gelände jedoch eher unspektakulär erschien, entschieden wir uns nach diesem kurzen Besuch wieder umzukehren.

Blick von oben auf einen Park mit Bäumen mit gelben und roten Blättern

Lake Okareka

Nach unserem Besuch bei den Redwoods und den Centannial Park verließen wir die Stadt Rotorua, um auch die südlich gelegenen Seen zu erkunden. Wir verbrachten eine Nacht auf einem freien Campingplatz am Ufer des Lake Okareka und genossen den grandiosen Ausblick auf den See sowie die Gesellschaft einiger lustiger Enten. Leider erwies sich das Toilettenhäuschen als eines der schmutzigsten, die wir bisher in Neuseeland erlebt hatten. Als ich dann mitten in der Nacht aufwachte und Druck auf meiner Blase verspürte, war es schon ein eher gruseliges Unterfangen. 

Junges Paar in einem See

Da es auf dem Campingplatz keine Duschen gab, der Lake Okareka aber vor allem für sein klares Wasser und die Bademöglichkeiten bekannt ist, entschieden wir uns am Morgen für ein erfrischendes Bad im See. Auch wenn das Wasser mehr als frisch war und wir die Kälte bis in unsere Knochen spüren konnten, ließen wir uns nicht von unserer Idee abbringen. 

Blue Lake 

Am nächsten Tag führte uns unser Weg an den nächsten See, genauer gesagt an den Blue Lake.

Wir entschieden uns, den rund 5km langen Rundweg um den See herum zu laufen. Dabei mussten wir feststellen, dass der Weg hauptsächlich durch den umliegenden Wald führte und wir nur gelegentlich zwischen den Bäumen hindurch den See erblicken konnten. 

Während unseres Spaziergangs wurden wir mehrmals von joggenden Männern überholt, die die typischen Maori-Tattoos trugen. Etwa in der Mitte des Weges erreichten wir eine Art Picknickplatz und Strand, an dem man sicherlich den ganzen Tag entspannt verbringen könnte. Dort sahen wir die versammelte Gruppe der joggenden Männer, und ich betätigte mich spontan als ihr Gruppenfotograf.

Blick zwischen Bäumen auf einen See

Kerosene Creek

Nach unseren Besuchen an den Seen fuhren wir weiter südlich zum Kerosene Creek, bekannt für seine warmen, thermalen Quellen. Diese verleihen dem Flusswasser eine angenehme Temperatur und bieten ein entspanntes Badeerlebnis.

Vom Parkplatz aus führte uns ein Pfad durch den dichten und struppigen Regenwald zum Flussufer und einem Wasserfall. Es badeten schon einige Personen im Wasser und auch wir gesellten uns in das warme Flussbecken. Das Wasser hatte eine angenehme Temperatur und war nicht besonders tief, sodass wir uns einfach hineinsetzen konnten. Richtig entspannend war unser Badeerlebnis jedoch nicht, da der Untergrund steinig und das Wasser eher trüb und dreckig war. Insgesamt eine interessante Erfahrung, in einem Badewannen-warmen Fluss zu sitzen. Aber hätten wir das Kerosene Creek nicht besucht, wäre es auch kein großer Verlust gewesen. 

junger Mann sitzt in einem flachen Fluss im Wald

Waimangu Volcanic Valley 

Nach unserer Rückkehr in die Stadt Rotorua und der Reparatur unseres Vans war es endlich an der Zeit, die Gegend um Rotorua zu verlassen.

See mit Rauch vor einem felsigen Berg

Bevor wir jedoch weiterzogen, entschieden wir uns, dem Waimangu Volcanic Valley einen Besuch abzustatten, dem jüngsten geothermalen Tal der Welt. Im Jahr 1886 brach dort der Vulkan Mt. Tarawera aus, wodurch das Tal geformt wurde und neue geothermische Aktivitäten geschaffen wurden. In dem Tal findet man eine Vielzahl von geothermischen Erscheinungen, darunter heiße Quellen, blubbernde Schlammbecken, faszinierende Kraterseen und farbenfrohe Mineralterrassen.

Besucher haben die Möglichkeit, diese Gegend über einen Wanderweg oder mit einer Bootstour zu erkunden. Diese Entscheidung wurde uns aber abgenommen, da am Tage unseres Besuches die Schiffstour nicht angeboten wurde. 

Wir erhielten eine Karte mit zahlreichen Informationen zu dem Gebiet und machten uns auf den Weg, das Tal zu erkunden. Der Wanderweg führte uns entlang eines Hügels, von dem aus wir von oben auf die verschiedenen Seen blicken konnten. Dampf stieg von einem der Seen auf und bildete Wirbel auf der Wasseroberfläche. Auch aus den umliegenden felsigen Bergen konnten wir aufsteigenden Dampf beobachten. Ein See stach aufgrund seiner intensiven türkis-blauen Farbe besonders hervor. 

Blauer See zwischen Felsen