katlas beyond

Katrin & Niklas

Frau sitzt vor Street Art in George Town

Streetart und Tempel Besichtigungen in George Town

Unsere Rundreise durch Malaysia führte uns weiter auf die Insel Penang, genauer gesagt in die UNESCO-Weltkulturerbestätte George Town. Die Stadt ist neben den historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten sowie den zahlreichen Tempeln vor allem für ihre beeindruckende Streetart bekannt.

Malaysia Karte mit Pin

Die Anreise nach George Town verlief äußerst unkompliziert, da die Insel über eine Brücke mit dem Festland verbunden ist. Dadurch konnten wir bequem mit dem Bus direkt nach George Town fahren. Da wir noch einen Hotelgift-Gutschein hatten, haben wir uns in George Town eine deutlich größere und luxuriöse Suite mit mehreren Zimmern gegönnt.

Als wir mittags in unserer Unterkunft ankamen, war unser Zimmer noch nicht fertig. Also beschlossen wir kurzerhand, zum Mittagessen aufzubrechen. Das ausgewählte Veggie Cafe lag zwar deutlich weiter weg als erwartet, aber im Nachhinein stellte sich der weite Weg doch als lohnenswert heraus. Nicht nur war das Essen dort sehr gut, wir kamen auf dem Rückweg auch zufällig an zwei buddhistischen Tempeln vorbei, die wir natürlich direkt besichtigten. 

Dhammikarama Burmese Tempel & Chaiya Mangalaram Thai Buddhist Temple

Zunächst gingen wir in den Dhammikarama Burmese Tempel, den ältesten burmesischen (heutiges Myanmar) Tempel in Malaysia. Im Inneren dieses Tempels befindet sich eine lange Bilderreihe, welche die Geschichte des ersten Buddhas erzählt. Wir liefen also den Weg zum Eingang des Tempelgebäudes entlang, betrachteten die Gemälde und versuchten, die Religion etwas besser zu verstehen.

Neben dem Hauptgebäude des Tempels, das mit einem mehrstufigen Dach und goldenen Verzierungen gestaltet ist, gab es auf der Anlage noch weitere Gebäude, Pagoden (einen asiatischen Turm mit spezieller Bauweise) und Gärten zu entdecken. In einem der Tempelgebäude waren die Wände gesäumt mit goldenen Buddha-Statuen. Auch dieser Tempel hat uns mit seinem Prunk, dem großzügigen Einsatz von goldenen Elementen und Verzierungen sowie den Gemälden und Kunstwerken im Inneren sehr beeindruckt.  

Dhammikarama Burmese Tempel in George Town

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befand sich ein weiterer buddhistischer Tempel mit thailändischen Einflüssen, der Chaiya Mangalaram Thai Buddhist Tempel. Anfangs dachten wir, alle Gebäude würden zu einer großen Tempelanlage gehören. Später fanden wir aber heraus, dass es sich um zwei voneinander unabhängige Tempel handelte. Im Nachhinein hätten wir es direkt auch vor Ort an den unterschiedlichen Baustilen und Designs der Tempel erkennen können.

Die Anlage dieses thailändischen Tempels war wesentlich kleiner und auch weniger pompös. Anstelle von übermäßig viel Gold waren die Statuen an den Mauern des Eingangs mit buntem Glasmosaik verziert.

Im Inneren des Tempelgebäudes erwartete uns eine riesige Statue – mit fast 33 Metern sogar eine der weltweit größten Darstellungen eines liegenden Buddhas. Gleichzeitig dient der Sockel der Statue als Kolumbarium, also eine Grabkammer für Urnen. Obwohl wir zuvor schon zahlreiche Tempel besichtigt hatten, war auch dieser wieder anders und spannend zu erkunden. 

Statur von einem liegenden Buddha

George Town Altstadt

Für unseren ersten vollständigen Tag in George Town hatten wir uns vorgenommen, die Altstadt zu besuchen. Von unserer Unterkunft aus war diese auch einfach mit dem Bus zu erreichen.

Als wir schließlich an einer der Haltestellen in der Altstadt ausstiegen, landeten wir direkt neben dem Kunstzentrum Jetty 35. Von außen sah das Gebäude aus wie ein altes Farbrikgebäude, im Inneren war es aber entsprechend umgebaut. Es gab verschiedene Ateliers, kleine Läden mit Kunsthandwerk und auch ein Café fand seinen Platz. Nachdem wir durch das Gebäude geschlendert waren und die Kunstwerke bewundert hatten, legten wir eine erste Pause ein. Wir setzten uns in das Café und tranken unseren ersten vietnamesischen Kaffee. Bei dieser speziellen Brühtechnik wird der Kaffee mithilfe eines Aufsatzes direkt am Tisch gefiltert. Wir konnten ihm also beim Entstehungsprozess zuschauen, bevor wir ihn genossen. 

Clan Jetty

Unser Weg führte uns schließlich weiter Richtung Hafen und den Clan Jettys, wo die Häuser auf Stelzen im Wasser stehen. Der Stadtteil wurde im 19. Jahrhundert von chinesischen Immigranten errichtet, die auf der Suche nach Arbeit nach Malaysia kamen. Innerhalb der Jettys lebten sie in verschiedenen Clans zusammen, einige von ihnen sogar noch bis heute.

Holzhaus steht auf stelzen im wasser

Inzwischen wurde aber auch ein Abschnitt des Clan Jettys für touristische Zwecke hergerichtet. Ein Weg zwischen den Häusern wurde zu einer Art Promenade umgestaltet und in den angrenzenden Häusern sind verschiedene Geschäfte untergebracht. Dort werden neben Kleidung, Schmuck und Kunsthandwerk auch eine große Auswahl an Souvenirs angeboten.

Wir schlenderten also durch die enge und belebte Gasse und schauten uns an, was die Läden zu bieten hatten. Aufgrund der Menge an Touristen blieben wir hier dann aber auch nicht viel länger und zogen schließlich weiter.

George Towns Streetart & Armenian Street

Die Altstadt von George Town ist vor allem für die zahlreichen Streetart-Gemälde bekannt, die überall entdeckt werden können. Die Straßenkunst erzählt über die Geschichte, die Kultur und das tägliche Leben in der Stadt.

Und auch wir wollten natürlich so viel wie möglich von diesen Kunstwerken besichtigen. Obwohl wir bereits die ersten Gemälde am Vormittag erspähen konnten, wollte ich mich noch nicht damit zufriedengeben. Also schlenderten wir weiter durch die Altstadt und deren Läden, in der Hoffnung, weitere Gemälde zu finden.

Unser Weg führte uns daher zu der Armenian Street. In dieser schmalen Gasse gab es eine Fülle von Wandgemälden, und die bunten Regenschirme, die wie ein Dach über uns aufgespannt waren, trugen zu einer besonderen Atmosphäre bei.

 Mann läuft durch Armenian Street

Auch wenn wir nun schon einige der Kunstwerke gesehen hatten, befragten wir gegen Ende auch noch einmal das Internet, um so gezielt ein paar weitere Kunstwerke zu besuchen. Wir waren allerdings nicht die einzigen Touristen auf Streetart-Schnitzeljagt, sodass wir bei einigen Kunstwerken sogar Schlange stehen mussten, um uns mit dieser fotografieren zu können. 

Fort Cornwallis

Nachdem wir nun einige Zeit durch die Altstadt und auch Little India geschlendert waren, führte uns unser Weg am Nachmittag wieder Richtung Hafen und zum Fort Cornwallis. Das Fort wurde im späten 18. Jahrhundert als Verteidigungsanlage gegründet, kam aber nie wirklich zum Einsatz.

Mann steht neben alter Kanone

Auch wenn der Eintritt für die Besichtigung des Forts für malaysische Verhältnisse eher teuer war, konnten wir mit der Aussicht auf ein Freibier überzeugt werden. Wir betraten also die alte Festung, die eigentlich nur noch aus den äußeren Mauern, einer alten Kanone sowie modernen Food Trucks bestand. Nachdem wir uns etwas umgesehen hatten, holten wir unser versprochenes Bier und ließen den Tag gemütlich ausklingen.   

Moonlight Bay im Regen

In George Town waren wir das erste Mal während unserer Malaysia-Reise in Strandnähe. Daher sollte unser zweiter Tag auf der Insel ein Strandtag werden. Nach einigen Überlegungen am Morgen entschieden wir uns gegen die Strände im Penang Nationalpark (zu weit weg) und auch gegen den bekannten Strand bei Batu Ferringhi (wahrscheinlich zu voll) und fuhren mit dem Bus zur Moonlight Bay. Nachdem wir aus dem Bus gestiegen waren, mussten wir zunächst etwas suchen, bis wir schließlich die Treppe zum Strand hinunter fanden.

Mann sitzt auf einem sehr großen Stein

Auf Google Maps war an diesem Strand eigentlich ein kleines Café verzeichnet. Wir mussten jedoch feststellen, dass dieses nicht mehr existierte und der Strand sowie das vermutlich ehemalige Cafe-Gebäude daher sehr verlassen waren. Wir verschafften uns einen kurzen Überblick über die kleine Bucht. Auf der einer Seite wurde sie von Steinen und auf der anderen Seite von einem Hang begrenzt, sodass der Strand sehr überschaubar war.

Danach ging es für mich endlich für eine Abkühlung ins Meer. Anschließend machte ich es mir mit meinem Buch und ein paar Keksen auf einem der Steine bequem, während Niklas als studierter Geologe natürlich die Steine erkundete und zwischen diesen herumkletterte.

Nach nur etwa zwei Stunden fing es jedoch an zu nieseln und wir flüchteten unter das Dach des alten Gebäudes. Zunächst hatten wir noch die Hoffnung, dass es nur ein kurzer Regenschauer sein würde. Jedoch wurde bald klar, dass es so schnell nicht mehr trocken werden würde. Demnach mussten wir bereits am Nachmittag den Rückweg antreten. Auf den 100 Metern von unserem Unterstand bis zum Taxi wurden wir dann aber vom Regen komplett durchnässt, als wären wir gerade eben noch ins Meer gesprungen. 

Zurück in der Unterkunft beschlossen wir dann, auch endlich mal den Lieferservice von Grab zu testen. Wir bestellten uns orientalisches Abendessen und machten es uns mit Netflix auf dem Sofa gemütlich.

Kek Lok Si Tempel

Für unseren letzten Tag in George Town hatten wir uns vorgenommen, den Kek Lok Si Tempel in einem Vorort der Stadt zu besuchen. Dieser Tempel ist der größte buddhistische Tempel in ganz Malaysia und der größte chinesisch-buddhistische Tempel in ganz Südostasien.

Schon als wir aus dem Taxi stiegen, konnten wir einen ersten Eindruck von den Dimensionen des Tempels bekommen. Wir sahen die berühmte Pagode, einen kleinen Garten davor, ein großes Tempelgebäude direkt am Eingang und darum herum weitere Gebäude und kleine Gärten.

Kek Lok Si Tempel

Der Besuch des Tempels schien kostenlos zu sein und so schlenderten wir durch die verschiedenen Gebäude. Diese unterschieden sich alle leicht voneinander und waren in ihrem eigenen Stil erbaut worden, was ihnen jeweils einen individuellen Look verlieh. Innerhalb der verschiedenen Tempel konnten wir die unterschiedlichen Buddha-Statuen bewundern. Insgesamt gibt es innerhalb des Tempels über 10.000 Statuen.

Blick auf Tempelgebäude und Pavillion

Um auch die Pagode und ihre Umgebung zu erkunden, mussten wir dann doch Eintritt zahlen. Durch einen Garten gelangten wir zum Eingang und stiegen die engen Wendeltreppen hinauf. Bei jeder Etage hatten wir erneut die Möglichkeit, auf einen Balkon zu gehen. Und immer wieder dachten wir, die höchste Etage erreicht zu haben, nur um dann festzustellen, dass es doch noch weiter hinauf ging. Wir genossen den Ausblick über die Dächer der Tempelgebäude und die Gärten. Von dort aus konnten wir nun außerdem eine weitere große Statue in einem Pavillon erspähen.

Wieder unten angelangt, machten wir uns auf den Weg, um auch die von oben entdeckte Statue zu besuchen. Hierfür mussten wir leider erneut zahlen, um mit einen kleinen Bahn auf den Hügel gefahren zu werden.

Oben angekommen, gelangten wir zu der Statue, die die Göttin Guanyin darstellt und die ganze 30m groß ist. Die Statue selbst steht noch einmal auf einem mehrere Meter hohen Sockel, den man jedoch nicht betreten konnte. Dazu kommt auch noch der gigantische Pavillon, der zum Schutz um die Statur herum gebaut wurde. Als wir davor standen fühlten wir uns einfach nur winzig klein, der Anblick dafür war beeindruckend.

Guanyin Statue in einem Pavillion

In und vor einigen der Tempelgebäude waren häufig die traditionellen chinesischen Wunschbäume aufgebaut. Dort schreibt man seinen Wunsch zunächst auf ein Stück Stoff und hängt dieses dann anschließend an den Baum. Auf dem Weg aus dem Tempel heraus ließen wir es uns dann nicht nehmen, dieser Tradition zu folgen und unsere Wünsche an einen der vielen Wunschbäume zu hängen.

Weitere Tempel in George Town

Nachdem wir uns am späten Mittag in einem komplett vegetarischen Restaurant (eher eine Seltenheit in Malaysia) gestärkt hatten, entschieden wir uns gegen eine Wanderung auf dem Penang Hill, dafür aber für einen weiteren Tempelbesuch. Diesen hatten wir schon die letzten Tage aus unserem Zimmerfenster sehen können, sodass wir ihn uns nun auch aus nächster Nähe ansehen wollten. Wir fuhren daher mit einem Taxi so nah wie möglich an den Tempel heran. Allerdings befindet sich der Tempel auf einem Berg, den wir noch zu Fuß erklimmen mussten.

Oben angekommen, stellten wir fest, dass wir nicht allein waren, denn es tummelten sich zahlreiche Affen in den Bäumen. Ansonsten schien der Tempel eher verlassen. Grund hierfür war, dass der Tempel keine klassische Touristenattraktion ist und außerdem auch noch geschlossen war. Wir setzten uns also zu den Affen und entspannten etwa eine halbe Stunde, bis der Tempel seine Tore öffnete und wir ihn betreten konnten.

Von außen sah das Gebäude ähnlich aus wie alle anderen hinduistischen Tempel, die wir bereits gesehen hatten. Von innen überraschte er uns jedoch mit einem vergleichsweise schlichten und farblosen Erscheinungsbild.

Mann steht in einem hinduistisch Tempel

Nach dieser kurzen Tempelbesichtigung machten wir uns wieder auf den Weg bergabwärts. Es war zwar schon später Nachmittag, trotzdem entschieden wir uns gegen den direkten Weg nach Hause. Wir liefen noch ein wenig an der Straße entlang, bis wir den Botanischen Garten erreichten. Dort liefen wir durch den Park, drehten jedoch schnell wieder um und traten den Rückweg an, da der Himmel immer dunkler wurde und das abendliche Gewitter drohte.

Noch rechtzeitig und trocken erreichten wir unsere Unterkunft. Nur wenige Meter neben dem Gebäude war wie auch die letzten Tage schon ein kleiner Streetfood-Markt aufgebaut. Da es immer noch nicht regnete, schauten wir uns noch die verschiedenen Essensangebote an. Wir mussten jedoch feststellen, dass es leider keine vegetarischen Angebote gab. Daher ließen wir unseren letzten Abend auf Penang erneut mit einem leckeren Essen vom Lieferdienst ausklingen.