katlas beyond

Katrin & Niklas

Löwenstatur vor Skyline in Singapur

64 Stunden in Singapur

Fast drei Tage haben wir in dem Stadtstaat Singapur verbracht, der auch als Juwel Südostasiens bezeichnet wird. Singapur liegt an der südlichen Spitze der malaiischen Halbinsel, nur einen Kilometer nördlich des Äquators. Mit der Hauptinsel Pulau Ujong und etwa 60 kleineren Inseln beherbergt das kleine Land eine Bevölkerung von über 5,6 Millionen Menschen. 

Unsere Einreise nach Singapur

Ursprünglich hatten wir gedacht, über den Landweg nach Singapur zu reisen. Nachdem wir jedoch unsere Malaysia Route geplant hatten und diese ganz im Norden des Landes endete, entschieden wir uns doch für einen kurzen Flug von Langkawi nach Singapur. 

Wir waren positiv überrascht von der Fluglinie AirAsia, die wir als komplette Billig-Fluglinie abgestempelt hatten. Das Flugzeug erwies sich als überraschend komfortabel und der anderthalb Stunden lange Flug verlief äußerst angenehm.

Nach unserer Ankunft in Singapur wurden wir sofort von der Modernität und dem Fortschritt des Landes beeindruckt. Statt in einer endlosen Schlange am Einreiseschalter auf unseren Stempel zu warten, verlief der Prozess völlig reibungslos und ohne menschliches Personal. Ein automatischer Scanner erfasste lediglich unsere Reisepässe, scannte uns selbst und schon waren wir erfolgreich eingereist.

Maxwell Food Centre

Nachdem wir unser Hotel bezogen und uns kurz frisch gemacht hatten, führte uns unser Weg zum Maxwell Food Centre, denn inzwischen war es schon Mittag und der Hunger machte sich bemerkbar. Dieser Food Center ist ein sogenannter Hawker Center, bestehend aus einem überdachten, halb-offenen Gebäude, in dem an verschiedenen Ständen eine große Auswahl an verschiedenen Streetfood angeboten wird.

Wir schlenderten durch die Halle, ließen die verschiedenen Reize auf uns wirken und verschafften uns einen Überblick über das vielfältige Angebot. Letztendlich entschieden wir uns für gebratenen Reis und ein indisches Gericht. Nach dieser Stärkung gingen wir anschließend noch in ein nahe gelegenes Cafe, um uns mit Kaffee und Koffein die optimale Energie für den restlichen Tag zu holen. 

Buddha Tooth Relic Temple & China Town

Gegenüber des Food Centers befindet sich der Buddha Tooth Relic Temple. Nachdem wir das prächtige, mehrstöckige Gebäude von außen bewundert hatten, wollten wir es natürlich auch noch von innen erkunden.

Bevor ich jedoch eintreten durfte, erhielt ich am Eingang einen Rock, um meine Beine und Knie zu bedecken. 

Buddha Tooth Relic Temple

Als wir schließlich im Inneren des Tempels standen, wurden wir von der goldenen Ausstattung und den zahlreichen Buddha-Statuen an den Wänden überwältigt. Wir bewunderten die pompöse Inneneinrichtung des Tempels und gingen schließlich ein Stockwerk höher in das dazugehörige Museum. Dort konnten wir eine beeindruckende Sammlung verschiedener Buddhastatuen aus aller Welt bewundern und erfuhren, dass der Tempel seinen Namen einer Zahn-Reliquie eines ehemaligen Buddhas verdankt. 

Im darüberliegenden Stockwerk erwartete uns ein weiterer beeindruckender Gebetsraum, der ebenfalls nahezu komplett mit Gold verkleidet und dekoriert war. Zum Abschluss unseres Besuchs gingen wir noch auf die Dachterrasse des Tempels, wo neben  einem kleinen Garten auch die Glocke des Tempels zu finden war. Wir hatten jedoch nicht gemerkt, wie die Zeit verstrichen war, denn kaum hatten wir die Terrasse betreten, wurden wir schon darauf hingewiesen, dass der Tempel in wenigen Minuten für Besucher schließen würde. Im Eiltempo liefen wir also zwischen den Pflanzen umher und erhaschen einen Blick auf die Glocke, bevor wir uns wieder auf den Rückweg machten. 

Wieder im Freien beschlossen wir, das angrenzende Viertel Chinatown weiter zu erkunden. Wir schlenderten durch die Straßen und stöberten in den verschiedenen Läden, die traditionelle chinesische Waren wie Essstäbchen und Fächer, aber auch Souvenirs und Alltagsgegenstände anboten. 

Marina Bay Sands Hotel & Einkaufszentrum

Marina Bay Sands Hotel bei Nacht erleuchtet

Mit dem Einsetzen der Dämmerung fuhren wir schließlich in die Innenstadt und zum Business District. Schon als wir aus der Metro-Station hinausgingen, konnten wir in nicht allzu weiter Entfernung die Skyline erkennen. Von der gegenüberliegenden Uferpromenade aus hatten wir einen spektakulären Blick auf die hell erleuchteten Hochhäuser, sowie das berühmte Marina Bay Sands Hotel. Neben uns befand sich außerdem der Singapur Flyer sowie die Helix Brücke, ebenfalls in bunten Farben erleuchtet.

Wir genossen einige Zeit dieses beeindruckende Panorama, bevor wir uns entschlossen, die Helix-Brücke zu überqueren, um das Marina Bay Sands Hotel aus der Nähe zu bewundern. Wir kamen gerade rechtzeitig an, um noch das Ende der Lichter-Wasser-Show am anderen Ufer mitzuerleben. 

Anschließend statteten wir noch dem Apple-Shop einen Besuch ab, der uns aufgrund seiner außergewöhnlichen Kuppelarchitektur auf Stelzen im Wasser neugierig gemacht hatte. Durch einen unterirdischen Tunnel gelangten wir von dort in das Einkaufszentrum, welches sich in den unteren Stockwerken des Marina Bay Sands Hotel befindet. Wir schlenderten entlang der exklusive Boutiquen und bewunderten durch die Schaufenster verschiedene renommierte Luxusmarken.

Arab Street und Masjid Sultan Moschee

Am nächsten Morgen führte uns unser Weg auf der Suche nach Frühstück ins Arabische Viertel. Dort fanden wir eine kleine Pita-Bäckerei, in der wir den Tag mit einem Sandwich und Falafelteller starteten. Da wir nun schon vor Ort waren, beschlossen wir, auch direkt noch das ganze Viertel zu erkunden.

Schon direkt vor der Bäckerei gab es etwas zu entdecken, denn die Mauern waren alle mit bunten Gemälden und Graffiti besprüht. Wir bewunderten die farbenfrohen Wände und liefen etwas tiefer in das Viertel hinein. Im Kontrast zu der Innenstadt am Vortag erwarteten uns hier schmale Gassen mit kleinen Läden und gemütlichen Cafés. Die Häuserwände waren alle farbig angestrichen und es war noch nicht besonders viel los. Wir genossen diese entspannte und idyllische Atmosphäre und gönnten uns dazu noch einen Kaffee und ein Pain au Chocolat.

Junger Mann steht vor der Masjid Sultan Moschee

Schließlich erreichten wir die berühmte Arab Street, die als Hauptstraße des Viertels bekannt ist. Hier wurde es lebhafter, und die Läden und Verkaufsstände waren eher auf Touristen ausgerichtet. Wir liefen die Straße entlang, an deren Ende wir schon die beeindruckende Masjid Sultan Moschee erkennen konnten. Sie erstrahlte in hellem weiß mit prächtigen Goldenen Kuppeln und filigranen Verzierungen, die aus der Nähe noch eindrucksvoller aussahen.

Gerne hätten wir sie auch von innen besichtigt, jedoch wiesen an den Eingängen Schilder darauf hin, dass der Eintritt nur Muslimen gestattet sei. 

Als wir jedoch am nächsten Tag wieder kamen, stellten wir fest, dass es doch einen Besuchereingang gab und wir konnten den Besuch glücklicherweise nachholen. Direkt am Eingang bekamen wir Roben zum Bedecken der Beine und Arme. Das Innere der Moschee überraschte uns mit einer ganz anderen Atmosphäre – die dunkleren und gedeckteren Farben passten irgendwie gar nicht zum äußeren Erscheinungsbild. Es war nur der vordere Teil der Mosche für Besucher geöffnet. Dort waren aber einige interessante Informationen über die Moschee und den Islam aufbereitet. Wir verbrachten daher etwas Zeit in der Moschee, betrachteten die Architektur und lasen einige Informationen, bis wir wieder nach draußen gingen. 

Little India

Gegen Mittag machten wir uns auf den Weg in das angrenzende Stadtviertel Little India, das glücklicherweise in Laufnähe lag. Die Sonne schien erbarmungslos vom Himmel, es war keine Wolke in Sicht und wir merkten schon, wie uns die Anstrengung zu schaffen machte. Trotzdem wollten wir es uns nicht nehmen lassen, in die indische Atmosphäre des Viertels einzutauchen. 

Jedoch müssen wir sagen, dass wir dabei etwas enttäuscht wurden. An den Straßen reihten sich zwar zahlreiche indische Restaurants und Teppichverkäufer aneinander, aber irgendwie kam bei uns nicht die richtige Stimmung auf. Die Häuser machten einen eher heruntergekommenen Eindruck und das Gefühl, in eine kleine indische Welt einzutauchen, blieb aus. 

Aufgrund der Hitze, der fehlenden Möglichkeiten sich auszuruhen und der geringen Hydrierung hatten wir auch keine Kraft mehr, das Viertel länger zu erkunden und weiter hineinzugehen, wo es möglicherweise doch noch schöner gewesen wäre. 

Daher beschlossen wir kurzerhand, die nächste Busstation aufzusuchen und wieder in Richtung Innenstadt zu fahren. 

Gardens by the Bay

Für den Nachmittag hatten wir einen Besuch in den berühmten Gardens by the Bay geplant. Nach anfänglicher Verwirrung und etwas Suchen erreichten wir schließlich die Anlage. Wir waren jedoch etwas überfordert von den verschiedenen Gärten und Attraktionen sowie den hohen Preisen. Daher beschlossen wir, uns vorerst den öffentlich zugänglichen Teil des Parks anzusehen und die Entscheidung über die kostenpflichtigen Angebote auf später zu verschieben.

Fluss mit Supertrees in Gardens by the Bay

Wir begannen unsere Erkundungstour entlang eines Flusses und bestaunten verschiedene Pflanzen und Blumen. Schließlich gelangten wir zu den ersten Supertrees, einer der bekanntesten Attraktionen in Singapur. Diese beeindruckenden metallenen Gebilde, die bis zu 50 Meter hoch sind und wie Bäume geformt sind, fungieren als vertikale Gärten. Sie sind mit einer Vielzahl von Pflanzenarten bepflanzt und bieten so einen Lebensraum für verschiedene Insekten und Vögel. Einige der Supertrees sind sogar mit Photovoltaikzellen ausgestattet, deren Energie für die Beleuchtung am Abend benutzt wird.

Wir ließen den Eindruck dieser gigantischen Skulpturen auf uns wirken und schossen eine Menge Fotos. Nachdem wir jedoch sowohl die Supertrees als auch die kostenlosen Gärten zu genüge erkundet hatten, war es erst später Nachmittag. Bis zur Lichterschau am Abend war jedoch noch einiges an Zeit zu überbrücken. Nach einigen Diskussionen entschieden wir uns gegen die verschiedenen kostenpflichtigen Attraktionen, da diese ausschließlich in Ticket-Bundles angeboten wurden. Die Zusammenstellungen der einzelnen Attraktionen überzeugten uns jedoch nicht und für die von uns präferierten Gärten hätten wir dadurch einen hohen Eintritt zahlen müssen. 

Wir nutzten die verbleibende Zeit also, um in der Food-Mall ein entspanntes Abendessen zu uns zu nehmen. Anschließend suchten wir uns einen guten Platz, von dem aus wir die abendliche Licht Show bewundern konnten. Nach und nach füllte sich der Platz um die Supertrees und die Lichtershow begann. Die Supertrees wurden in verschiedenen Farben beleuchtet und von klassischer Musik begleitet. Dieses faszinierende Spektakel dauerte etwa eine Viertelstunde und ließ den Abend in einem wunderbaren Glanz ausklingen.

Beleuchtete Supertrees

Merlinon

junge Frau steht vor Singapurs Hochhäusern

An unserem letzten Vormittag in Singapur machten wir uns erneut auf den Weg in die Innenstadt, genauer gesagt in den belebten Business-District. Als wir aus der Metro ausstiegen, fanden wir uns direkt von den imposanten Hochhäusern umgeben. Wir schlenderten zwischen den beeindruckenden Gebäuden hindurch und gelangen schließlich zur Uferpromenade. Nachdem wir uns unseren morgendlichen Kaffee geholt hatten, genossen wir den Spaziergang entlang des Ufers. Von dort aus konnten wir das beeindruckende Marina Bay Sands Hotel aus einer anderen Perspektive bestaunen. Unser Weg führte uns schließlich zum Merlion, der berühmten Löwenstatue, die vor der imposanten Skyline eine wunderschöne Kulisse bietet. Wir verweilten eine Weile dort, ließen die beeindruckende Architektur auf uns wirken und genossen den Ausblick.

Fort Canning Park

Zum Abschluss unseres Singapur Aufenthalts beschlossen wir, dem geschichtsträchtigen  Fort Canning Park noch einen Besuch abzustatten. Ehrlicherweise war unsere Entscheidung in erster Linie von dem Versprechen einer beeindruckenden Fotolocation geleitet, von der wir gelesen hatten.

Der Park liegt relativ zentral und ist auf einem Hügel gelegen. In der Vergangenheit diente er als Wohnort für malaiische Sultane, war einst Sitz des britischen Militärs und spielte als Bunkerzentrum während des Zweiten Weltkriegs eine wichtige Rolle. Heute ist der Fort Canning Park eine kleine grüne Oase inmitten der Großstadt. Wir schlenderten durch die Grünanlage, genossen den Schatten und entdeckten eine der Ruinen

Innerhalb des Parks gibt es ein kleines Museum, das die militärische Geschichte Singapurs anschaulich erzählt. Auch wenn wir nicht mehr so viel Zeit hatten, ließen wir es uns nicht nehmen, dieses noch zu besuchen. Und zu unserer Überraschung war das Museum wirklich spannend und die Geschichte wurde anschaulich und sogar durch interaktive Elemente vermittelt.

Wir waren nun schon etwas durch den Park geschlendert und hatten verschiedene Wege eingeschlagen, den besagten Fotospot aber noch nicht gefunden. Kurzerhand fragte Niklas in einem kleinen Laden nach und wenige Minuten später standen wir schon davor.

In echt sah die Location natürlich bei weitem nicht so spektakulär aus wie auf den Fotos. Eine Wendeltreppe führte in den Boden, wo ein Tunnel die Straße und den Park miteinandern verbunden. Wie zu erwarten waren nicht nur wir dort, sondern auch weitere fotobegeisterte Touristen. Da wir nun aber mit dem Ziel hergefahren waren, ein klassisches Reise-Instagram-Foto zu machen, nahmen wir ca. 15 Minuten Wartezeit in Kauf, um unser Foto zu schießen. 

junges Paar sitzt auf einer Wendeltreppe und zeigt nach oben

Singapore Changi Airport

Schweren Herzens machten wir uns schließlich am Nachmittag auf den Weg zum Flughafen. Nachdem wir unser Gepäck vom Hotel abgeholt hatten, stiegen wir in die Metro und erreichten bald darauf den beeindruckenden Flughafen. Der Flughafen in Singapur beherbergt ein eigenes Einkaufszentrum inklusive Indoor-Wasserfall und zählt daher schon als eigene Sehenswürdigkeit.  

Daher hatten wir auch mehr Zeit als üblich eingeplant und trafen mehr als vier Stunden vor unserem Abflug dort ein. Die Gepäckaufgabe verlief wieder automatisiert an einem Schalter ohne Personal und ging auch erstaunlich schnell. Ohne weiter nachzudenken, machten wir uns danach auch schon auf den Weg zur Sicherheitskontrolle und betraten den Transitbereich des Flughafens. 

Erst nachdem wir dort ein wenig durch die klassischen Geschäfte geschlendert waren und etwas gegessen hatten, wurde mir klar, dass wir wohl einen Fehler begangen hatten. Denn das Jewel Changi Airport Einkaufszentrum ist direkt aus der Eingangshalle auch für nicht Fluggäste zu erreichen, nicht jedoch für uns in der Transitzone. Etwas enttäuscht und verärgert von meiner schlechten Vorbereitung liefen wir also zum Gate. Dort sah ich dann jedoch noch eine kleinen Lichtblick. Denn es verkehrt ein Skytrain zwischen den einzelnen Gates, dessen Weg direkt durch das Einkaufszentrum führt. Auf diese Weise konnte ich wenigstens noch einen kurzen Blick auf die Mall und den bekannten Indoor-Wasserfall werfen, bevor wir Singapur und Asien kurze Zeit später verließen.