katlas beyond

Katrin & Niklas

Junge Frau steht auf einrer Straße, im Hintergrund sieht man den Mount Taranaki

Rundreise durch die Taranaki-Region und New Plymouth

Die Taranaki-Region mit der Stadt New Plymouth liegt im Westen der Nordinsel Neuseelands. Diese malerische Region hat nicht nur beeindruckende Küstenlandschaften und einen majestätischen Vulkan zu bieten, sondern auch eine reiche Vielfalt an Natur- und Stadterlebnissen. Im Oktober haben wir etwas mehr als eine Woche dort verbracht und die Umgebung erkundet. 

Karte von Neuseeland mit eingefärbter Taranaki-Region

Unsere Anreise in die Taranaki-Region erfolgte über den Forgotten World Highway. Anschließend verbrachten wir einige Tage in der Hauptstadt der Region New-Plymouth und besuchten die Pukleiti Gardens. Während einer zwei-Tages Wanderung auf dem Pouakai Circuit erkundeten wir den Mount Taranaki. Zum Abschluss fuhren wir entlang des Sufer Highways und verbrachten eine Nacht im Torokare Scenic Reserve.

Forgotten World Highway

Für die Strecke vom Tongariro National Park in die Taranaki Region entschieden wir uns, den Forgotten World Highway zu fahren. Dieser State Highway 43 führt durch abgelegene und unberührte Landschaften, bietet atemberaubende Ausblicke und durchquert eine historische Gegend. Wir hatten daher entsprechende Erwartungen an die Aussicht während der Fahrt, welche jedoch nur teilweise erfüllt wurden. Keine Frage, die Natur war wirklich schön und die Aussicht während des Weges auch nicht schlecht. Jedoch war dies nichts, was wir nicht schon in Northland oder in Coromandel gesehen hätten. 

Whangamomona

Das einzige Dorf entlang der 150 Kilometer langen Strecke ist Whangamomona, das sich in den 1980er Jahren humorvoll als eigenständige Republik erklärte. Natürlich legten wir einen Halt in diesem Dorf ein, das lediglich aus einem Pub, einem Postamt und zwei weiteren Gebäuden bestand. In dem Pub genossen wir ein sehr teures Bier und konnten uns dort sogar einen Stempel in unserem Reisepass ausstellen lassen.  

Rotes Schild mit der Aufschrift "Welcome to Whangamomona"

Moki Tunnel

Auf unserer Weiterfahrt auf dem Forgotten World Highway erreichten wir schließlich den Moki Tunnel. Dieser einspurige Tunnel führt durch einen Hügel und ist ein weiteres bekanntes Merkmal der Strecke. Wir durchfuhren diesen schlagloch-übersäten, altertümlich anmutenden Tunnel und wurden kurzzeitig von der Dunkelheit des Berges verschluckt.

eine Straße, die in einem dünnen Tunnel in einem Berg führt

Als wir schließlich Stratford, das Ende des Highways, erreichten, konnten wir bereits den einsamen Mount Taranaki erblicken. Dies sollte jedoch vorerst das letzte Mal sein, dass wir den Vulkan zu Gesicht bekamen. Denn für die nächsten 4 Tage verschwand er im Nebel und tauchte erst bei unserer Wanderung auf dem Pouakai Circuit wieder auf.

New Plymouth 

Die Stadt New Plymouth ist nicht nur die Hauptstadt der Taranaki-Region, sondern gehört auch zu den größeren Städten Neuseelands. Schon bei unserer Ankunft begeisterte uns die Lage der Stadt, die sich direkt an der Küste des Tasmanischen Meeres erstreckt und zugleich einen beeindruckenden Blick auf den majestätischen Mount Taranaki bietet.

Wir nahmen uns einige entspannte Tage Zeit, um die Stadt zu erkunden und ihre Atmosphäre auf uns wirken zu lassen. Und auch um auf besseres Wetter zu warten, bevor wir unsere geplante Wanderung am Mount Taranaki bestritten. 

New Plymouth Innenstadt 

Neben den gewohnten Geschäften und Shopping-Möglichkeiten gibt es in der Innenstadt von New Plymouth auch zahlreiche Galerien zu entdecken. Wir schlenderten durch die verschiedenen Galerien und Kunsthandwerksläden und waren beeindruckt von der Vielfalt der ausgestellten Kunst. 

An einem Mittag besuchten wir das Liardet Street Project, ein versteckter Hof mit verschiedenen Street-Food-Ständen und einer breiten Palette kulinarischer Angebote.

Pukekura Park 

Mitten in New Plymouth erstreckt sich der Pukekura Park über 52 Hektar und bildet so eine grüne Oase inmitten der Stadt. Der Park bietet nicht nur die Möglichkeiten zum Spazieren und Picknicken, sondern beherbergt auch einen kleinen Zoo und einen Spielplatz. Zusätzlich dient der Pukekura Park als Veranstaltungsort für verschiedene Events, darunter das alljährliche beeindruckende Lichterfestival.

Wir erreichten den Garten und entschieden uns für einen der zahlreichen Spazierwege. 

Auf unserem Weg erreichten wir einen malerischen See mit einer Fontäne und liefen entlang eines Flusses zwischen Bäumen, vorbei an einem kleinen, künstlichen Wasserfall. Schließlich gelangten wir zu einem kleinen, süßen Teehaus und setzten unsere Erkundungstour über eine asiatisch aussehende Brücke fort. Nach einer Weile verließen wir den Bereich mit exotischen Bäumen und kamen auf eine offene Wiesenfläche. Dort fanden wir einen charmanten chinesischen Pavillon und weitere traditionelle Häuschen. 

Coastal Walkway

Entlang der Küste von New Plymouth erstreckt sich ein 13 km langer Spazierweg. Ursprünglich hatten wir geplant, mit einem Fahrrad die Küste entlang zu radeln. Da die Preise für den Fahrradverleih aber nicht gerade erschwinglich waren und auch das Wetter sich nicht von seiner besten Seite zeigen wollte, verwarfen wir unseren Plan wieder. Stattdessen erkundeten wir einige Abschnitte des Costal Walkways zu Fuß. 

junge Frau auf einer Brücke mit weißen gebotenen Elementen

Wir starteten bei der Te Rewa Rewa Brücke, deren auffälliges geschwungenes Design von der Form einer Fischgräte inspiriert wurde. An klaren Tagen hat man hier einen atemberaubend Ausblick auf den Mount Taranaki, der bei unserem Besuch allerdings in Wolken und Nebel verborgen war.

Von dort folgten wir dem Weg entlang von Stränden bis hin zu Wiesen und Feldern. Später am Tag betraten wir den Weg auch noch einmal von dem anderen Ende und liefen entlang von rauen Steinstränden, bis wir an der Küste auf Höhe der Innenstadt ankamen. Dort konnten wir den sogenannten “Wind Wand” betrachten. Diese Skulptur besteht aus einer vertikalen, gewundenen Stange, die sich bei Windbewegungen biegt und dreht.

Paritutu Rock

Im Süden von New Plymouth erhebt sich an der Küste der Paritutu Rock. Dieser kleine Berg ist der Überrest des ehemaligen Vulkans, der die Region geformt hat. 

Entlang eines Wanderwegs begaben wir uns auf den Aufstieg zum 156 Meter hohen Gipfel. Während der Beginn des Weges noch relativ moderat war, wurde es nach etwa der Hälfte zunehmend steiler, sodass wir an einer fast vertikalen Felswand hochklettern mussten. Oben angekommen, wurden wir mit einer tollen Ausblick belohnt. Wir konnten auf den weiten Ozean und den Hafen schauen und die Stadt New Plymouth lag vor uns. Getrübt wurde das ganze lediglich von dem wolkigen Wetter, weshalb wir den Mount Taranaki auch von hier nicht sehen konnten. 

Pukeiti Gardens

Am Fuße des Mount Taranaki erstrecken sich die Pukeiti Gardens, eine ausgedehnte Gartenanlage, die nicht nur einen botanischen Garten, sondern auch einen kleinen Regenwald umfasst.

Wir entschieden uns für einen der zahlreichen Wanderwege und spazierten durch den Rhododendron Trust. Die Gärten beherbergen mehr als 10.000 Pflanzen, darunter auch viele seltene und ungewöhnliche Arten. Wir waren überrascht, wie viele verschiedene Rhododendron-Arten es gibt und welche imposante Größe diese Bäume erreichen können.

junger Mann von hinten, läuft durch die Pukeiti Gardens

Pouakai Circuit

Im Herzen der Taranaki-Region befindet sich der Egmont National Park mit den Mount Taranaki. Dort gibt auch einige kürzere Tageswanderungen, wir entschieden uns jedoch für den Pouakai Circuit. Während dieser 25km langen zwei-Tages Wanderung durchwerten wir Weg dichte Wälder, alpine Tussockfelder und den Ahukawakawa-Sumpf. Dabei erhielten wir immer wieder spektakuläre Ausblicke auf den Mount Taranaki und die umliegende Landschaft.

Lies hier den ausführlichen Bericht

Surfer Highway 45

Als Abschluss unseres Aufenthalts in der Taranaki Region hatten wir beschlossen, New Plymouth über den State Highway 45 zu verlassen. Die Strecke führt an der Westküste entlang und passiert zahlreiche Strände, die besonders bei Surfern beliebt sind, weshalb die Straße als Surfer Highway bekannt ist.

Unser erster geplanter Halt war an einem Strandabschnitt mit einem alten Schiffswrack. Leider gestaltete sich der Weg dorthin schwieriger als erwartet, da wir keine klare Zufahrtsstraße zum Strand fanden. Daher mussten wir das Wrack auslassen und setzten unsere Fahrt entlang der Küste fort. Etwa auf der Hälfte der Strecke erreichten wir den Cape Taranaki Leuchtturm. Dort machten wir eine kurze Pause, um den Leuchtturm aus der Nähe zu betrachten und einen kleinen Abstecher zum steinigen Strand zu unternehmen.

Insgesamt war die Fahrt auf dem Surfer Highway angenehm, und wir genossen das typische Roadtrip-Feeling. Jedoch müssen wir ehrlich sagen, dass die Umgebung und die Aussicht nur durchschnittlich waren und uns nicht wirklich überzeugen konnten.

Rotokare Scenic Reserve 

Ein weißer Van steht an einem See

Bevor wir die Taranaki Region endgültig verließen, verbrachten wir noch eine Nacht im Rotokare Scenic Reserve. Dabei handelt es sich um ein 230 Hektar großes Vogelschutzgebiet. Das Sanctuary ist von Zäunen umgeben, sodass keine Säugetiere in das Gebiet eindringen und die Vögel sich dort ohne Fressfeinde vermehren können. Der Eintritt ist frei und mit einen kleinen Spende kann man dort sogar die Nacht verbringen. 

Als die Dämmerung hereinbrach, entschieden wir uns für einen Spaziergang durch den Wald. Da der Kiwi, der stark gefährdete Nationalvogel Neuseelands, nachtaktiv ist, hegten wir die Hoffnung, vielleicht einen zu Gesicht zu bekommen. Schon nach wenigen Metern waren wir überwältigt von der Geräuschkulisse und dem Zwitschern und Schreien der Vögel. 

Nach einigen Minuten hörten wir ein Rascheln im Unterholz, das so klang, als würde dort ein größeres Tier über Blätter laufen. Wir blieben stehen und warteten, doch das besagte Tier kam nicht hervor. Während wir langsam und leise weiter liefen, hörten wir es immer wieder rascheln. Irgendwann entschied sich das Tier dann doch herauszukommen und den Spazierweg zu überqueren. Natürlich schaute ich in genau diesem Moment weg, aber Niklas konnte beobachten, wie ein Kiwi über den Weg lief und dabei ziemlich unelegant und plump aussah.

Rotokare Lake Walkway 

kleiner schwarzer Vogel auf einem Baum

Am nächsten Morgen begaben wir uns erneut auf den 4 km langen Rundweg um den See. Während wir durch den Wald gingen, lauschten wir erneut dem Zwitschern und den Rufen der Vögel, die jedoch bei Tag anders klangen als bei Nacht. Auch wenn uns kein Kiwi mehr begegnete, konnten wir während des Spaziergangs zahlreiche andere Vogelarten beobachten.